Auf den Reisen in den Orient faszinierten seine damals noch sehr lebendigen Bazare.
Die Farben- und Formenvielfalt war besonders groß bei Teppichen. So entstand der Wunsch, selbst welche zu besitzen. Irgendwie reizte das Fluidum des Alters, die Vorstellung, was sie bereits gesehen hatten, die schönen Farben und die ursprünglichen Muster weit mehr als die neuen Stücke. Leider waren aber antike Teppiche aus meinen Lieblingsländern Türkei oder Kaukasus nicht erschwinglich und der häusliche Platz hätte zum präsentieren nicht gereicht. So wurden die ersten Taschen gekauft, kleine bunte Meisterwerke der Volkskunst. Am meisten sprachen mich ästhetisch die Soumagh-Arbeiten der Shasavan an, voller Tradition und trotzdem mit großem Ideenreichtum in der Gestaltung. Kurdische und südpersische Arbeiten sind wie mir scheint weniger traditionell. Letztere wirken in ihrer freien Benutzung von Formen und Farben ganz modern im europäischen Sinne z.B. die seltene Tasche der Luri-Gabbeh aus dem Ende des 19. Jh. Für mich ist das keine Unfähigkeit, exakt zu arbeiten, sondern künstlerische Innovationskraft.
Leider fand der erwachte Sammeltrieb aber in den stark steigenden Preisen eine wirksame Bremse.